Der Presseclub vom 15. Juni 2014
Wer sein Geld behält, wird bestraft - machen uns die Mini-Zinsen arm?
Moderation: | Jörg Schönenborn |
Gäste: | |
Rudolf Hickel | Publizist |
Catherine Hoffmann | Chefin vom Dienst der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung |
Henning Krumrey | Stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Hauptstadtbüros der Wirtschaftswoche |
Angela Wefers | Leiterin der Berliner Redaktion der Börsenhzeitung |
Eine Propagandasendung der nun wirklich allerübelsten Sorte. Selbst im (natürlich bestens moderieten) Gästebuch ließ sich nicht unterdrücken, daß es nicht nur mir aufgefallem ist, daß Rudolf Hickel bei jedem auch nur noch so kleinen Versuch, etwas zu erläutern oder einzuordnen, von Moderator Jörg Schönenborn abgwürgt worden ist. Dieser hat sich nicht mal bemüht, Höflichkeit auch nur zu heucheln.
Die Sendung im Detail.
Zeit | Kommentar |
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Anfang | Anmoderation: Jörg Schönenbom erzählt uns, daß die Krise vorbei sei, die Wirtschaft boomt, die Arbeitslosigkeit sei so niedrig wie lage nicht mehr, die Löhne steigen angeblich real, die Inflation sei niedrig, und auf das letztere ist Schönenborn wohl auch noch stolz. |
2:15 |
Frau Wefers erfreut uns mit großem Entsetzen darüber, daß die EZB Strafzinsen verlangt, denn "normalerweise" bekommt man ja Zinsen, wenn man sein Geld einer Bank gibt. Nun, was Frau Wefers etwas hausfrauenhaftem Charme etwas entgangen ist, ist, daß eine Bank diese Zinsen auch irgendwo erwirtschaften muß. Und sinnvollerweise geschieht das durch Investitionen. Diese tätigt keiner - eben weil wir kein Wachstum haben und Investitionen keine Rendite abwerfen. Mit eher unpassendem Einflechtkichern "erläutert" Frau Wevers die große Idee dahinter, daß Geschäftsbanken ihr Geld nicht bei der EZB parken sondern Unternemen als Kredit hinterhertragen sollen. Auf die Frage, warum der Saysche Trugschluß, daß sich jedes Angebot seine Nachfrage schaft, mal wieder gegen den Baum geht und die Unternemen Kredite nicht mal geschenkt haben wollen, kommt sie gar nicht erst. |
4:00 |
Auf Schönenborns Frage, wie die Geldflutung durch die EZB zu werten sei, antwortet Frau Hoffmann, daß die Inflationsrate auf 0,5% gesunken ist. Hoffmann sabbelt was von Preisstabilität und gesamtwirtschaftlicher Perspektive. Sie hat überhaupt nicht verstanden, daß die Zielinflationsrate der EZB 1,9% beträgt, siehe Maastricht Vertrag, und daß vor allem im Kapitalismus heutiger Prägung die Inflation ein unverzichtbarer Bestandteil der Preisbildung ist: Was im Individualtausch durch Feilschen geschah, geschieht im Industriezeitalter durch Angebot und Nachfrage am Massenmarkt. Und da läuft der Kreislauf so ab, daß zuerst die Löhne und in der Folge die Preise steigen - und im Anschluß klärt sich durch Wirtschaftlichkeitsprüfung, welche Güter und Leistungen am Markt verbleiben und welche nicht. Inflation ist ein wesentlicher Teil des Preisbildungsmechanismus und muß von daher auch von den Preisen für Konsumgüter bzw. den Lohnstückkosten - und das heißt von den Löhnen - ausgehen. |
4:50 |
In einem Anfall von Weisheit fürchtet Krumrey, daß Draghis Handstände vor allem wirkungslos seien. Krumrey schildert, daß in Südeuropa die Konjunktur nicht laufe. (Kunststück. Wo keine Löhne sind, gibt es auch keine Nachfrage.) Und dann kommt er an, man sei da viel zu sehr verschuldet, man müsse Kredite abbauen. Nun heißt aber Konjunktur, Herr Krumrey möchte das nochmal nachlesen, aber, daß Vermögen ansteigen - und damit notwendigerweise auch Schulden. Wenn die südeuropäischen Länder also Konjunktur brauchen, dann brauchen sie Verschuldung! Die Frage ist also nicht, ob sich jemand verschuldet, die Frage ist, wer sich verschuldet bzw. verschulden muß. Interessant ist das Ende von Krumreys Einlassung, da erzeuge es Inflation, wenn man den Leuten Kredite "unterjubelt" und würde man das in Griechenland tun, würde das auch in Nordeuropa Inflation verursachen und die Notenbanken hätten Mühe, das viele Geld wieder einzusammeln. (Krumrey meint anscheinend, Inflation käme über die Erhöhung der Geldmenge. Genau das versucht Draghi. Genau das hat Krumrey als wirkungslos bezeichnet. Also das hätte jetzt von Hans-Olaf Henkel kommen können. Tatsache ist doch: Würden in Griechenland die Löhne steigen, würden die für ihre Exporte auf einmal richtig Geld kriegen! Sofern griechische Produkte endlich mal konkurrenzfähig wären - und das sind sie, wenn wir sie mal lassen würden. Inflation in der Realwirtschat, sei es hier, sei es in Griechenland, ist nämlich nichts schlechtes. Aber wir wollen ja konkurrenzfähig bleiben. So, daß alle bei uns einkaufen. Deutsche, Franzosen, Griechen, Dänen, die USA, Rußland, alle kaufen bei uns in Deutschland ein. Und bauen riesige Schuldenberge auf. Man verschuldet sich bei uns, weil man bei uns einkauft. Aber um Gottes Willen, wenn jetzt Griechenland mal die Preise erhöht und auch noch Dinge an uns VERkauft, dann kriegt Tante Hildegard nen Herzinfarkt wegen ihres Sparbuchs und Mutti erleidet einen epileptischen Anfall und es entgleited ihr was inhaltliches. (Vermutlich: "Atomkraft durch Ausstieg ist sicher.") |
6:30 |
Nachden Schönenborn Herrn Hickel eine Frage gestellt hat, vesucht dieser, zu antworten. Bei 6:50 sagt Hickel, man wolle die Kreditnachfrage stärken! (Und genau darum geht es.) Bei 7:30 erklärt Hickel den Strafzins, man müsse auch den deutschen Banken Anlagemöglichkeiten schaffen! Am Ende meint er, daß zuwenig kreditfinanzierte Nachfrage insgesamt zustande kommt. Auf Deutsch: Jeder will reich werden - aber es darf sich bitte keiner verschulden. |
9:07 |
Krumrey greift die "Strafaktionen" für Sparer auf, dies sei nicht das Thema. Und hoppelt: "Aber ehrlich gesagt: Es gibt ja keine Deflationsgefahren." Deswegen setzt er auch bei 9:35 fort: In den südlichen Ländern sinken die Preise. Und auch in Spanien und Portugal. Und dann haut Krumrey da raus: Die müssen aber auch sinken, denn wir hätten ja gerade das Problem, daß diese Länder bei den gegenwärtigen Löhnen und Preisen nicht wettbewerbsfähig sind. Auf die Idee, daß es die deutsche Produktivität ist, die deutsche Produkte so billig sind, daß sich Südeuropa aus Deutschland zu Tode importiert und wir damit unsere eigenen Kunden in die Deflation treiben, kommen wir gar nicht. In Südeuropa müssen die Löhne und Preise sinken - damit sich in Deutschland um Gottes Willen die Preise nicht verändern. Wir steigern die Produktivität - und damit die Arbeitslosemzahl, und das nur, damit in Südeuropa die Löhne sinken. Das muß man sich mal vorstellen, lieber Leser: Der Sinn im Leben eines deutschen Arbeitslosen ist es, den ganzen Tag nichts zu tun, damit dafür in Südeuropa eim Arbeitsloser hungern darf! Und darum geht der Arbetislose auch zur Tafel, dann kann er nämlich das Hartz IV am Abend dem SOS Kinderdorf schicken, die füttern dann dem griechischen Arbeitslosen die Kinder durch. So etwas ist zutiefst sinnstiftend, da muß man erstmal drauf kommen! Und zahlen tun das ganze die deutschen Sparer. (Nun, also nicht die deutschen Hartzer, die dürfen ja kein Sparvermögen haben. Die hungern nur deshalb, weil die griechischen Hartzer sonst was zu essen hätten. Ich hungere - damit du abnimmst. Das deutsch-griechische Joint Venture gegen Adipositas.) Inflation sei nur ein Mittel der Staatsentschuldung. Lieber Leser, wer erklärt Herrn Krumrey endlich mal, woher die Renditen kommen, von denen Banken Sparzinsen zahlen sollen? Nur als kleine Erinnerungshilfe: Es wird eben alles teurer. Auch die Aktivposten einer Bank. Buchungssatz im einfachsten Fall: "Wertberichtigung an Spekulationserträge". Und die kann man dann anmutig verteilen. Ach ja. In Griechenland sinken die Preise, wie Herr Krumrey beklagt. Und was heißt das für das Sparbuch von Tante Hildegard? Kein Baileys, dafür Bail In. |
10:31 |
Hickel platzt der Kragen. Und er redet von der Inflationsrate von 0,9%. (Und deswegen die EU Kommission am Hacken, die werden langsam nervös und verhängen gegen uns eine Geldstrafe nach der nächsten, weil wir fortwährend den Maastricht Vertrag unterlaufen und unsere Kunden in die Pleite jagen.) Hickel erläutert den Sinn der Kerninflation, ohne die unser Wirtschaftssystem nicht funktioniert, will Deflation sauber definieren - rums. 11:10 Schönenborn würgt Hickel ab. Und drückt ihn auf das Nebenthema sparen. Und Schönenborn läßt Hickel nicht ausreden. Und fragt stereotyp: "Und die Deutschen Sparer?" Nun ja, falls Volker Pispers sein nächstes Programm "Bail In statt Bai Leys" nennen möchte, mag er das gerne tun - wenn er seine Zuhörer nur bitte vor Krumreyscher Volkswirtschaft warnt. |
12:15 |
Schönenborn hat das mit den Sparern immer noch nicht verstanden. Und Frau Wefers fängt an zu "erläutern", Schönenborn rät zum googlen. Und vor allem könne man laut Internet Geld zu mehr anlegen als zur Inflationsrate anzulegen. Wefers schwadroniert dummes Zeug, raunt, ob es "andere" Gründe gäbe, warum Banken kein Geld in die Unternehmen gäben. Zum Mitmeißeln. Erstens. Eine Rendite über der Inflation geht nicht. (Die Aktiva einer Bank werden nur mit Inflationsrate teurer, nur diese Rendite kann ich verteilen. Gebe ich da einigen mehr, muß ich das anderen wegnehmen.) Zweitens. Kredite laufen nicht angebotsorientiert, sie laufen nachfrageorientiert. Und ein Unternehmen, daß kein Wachstum erwartet, keine Erträge, wird keine Kredite aufnehmen um zu investieren. Wir leben in einer Liquiditätsfalle, d.h. es ist ein völlig ausreichendes Angebot für Kredite vorhanden, es ruft nur keiner ab. |
14:27 |
Man sollte Frau Hoffmann ein Glas Wasser hinstellen, so wie sie schluckt und stottert, und rumdruckst, Sparer hätten kein Anrecht auf Garantiezinsen. Nun, warum geben denn Banken zinsen? Banken, die Geld an eigene Kunden verleihen wollen, tun dies per Bilanzverlängerung "Foderung -> Verbindlichkeiten". Wollen sie Geld außerhalb des eigenen Kundenkreises investieren, brauchen sie dazu z.B. ein Guthaben bei der Zentralbank, damit etwa die Volksbank Stuttgart bei der Börse Frankfurt Aktien der SIEMENS AG kaufen kann. Und ein solches Giuthaben entsteht z.B. durch Spareinlagen, wo Sparer Bargeld (also Forderungen gegen die EZB) auf ihr Konto eingezahlt haben. Wenn nun eine Bank mit einem derartigen Guthaben bei der Zentralbank wirtschaften will, ist es einfach die Frage, ob es billiger ist, sich dieses Geld von der Zentralbank zu leihen oder aber Sparkunden dazu zu bewegen, derartiges Geld zur Verfügung zu stellen. Der Sparzins wird also gerne "knapp unter dem Leitzins" liegen, der Sparer soll eben noch die billigere Geldquelle sein. Nur: Wo kein Geld, kein Kredit nachgefragt wird, ist auch niemand bereit, Zinsen für das Geld, das er nicht leihen will, zu zahlen. Egal, wie niedrig diese sind. Und das ist genau die Situation der von Keynes beschriebenen Liquiditätsfalle. Frau Hoffmann wird natürlich nicht müde, dem Anleger zu Mut und Phantasie zu raten, sich lohnende, renditeträchtige Anlageformen zu suchen, wohl wissend, daß es diese auf seriöse Weise nicht geben kann. Frau Hoffmann läuft dem Credo nach, wer wagt gewinnt. Wer etwas riskiert, kann mit Aktien etc. Geld verdienen. Ein Hoch auf die Umverteilung. Ich kann mit Aktien kein Geld "verdienen". Wer mit Aktien etc. Geld "verdient", nimmt es anderen weg. Kapitalrenditen können nie über der Inflationsrate liegen. Wenn Eigenkaptialrenditen dies tun, dann deshalb, weil man Fremdkapitalgeber beraubt. |
15:58 |
Krumrey stottert hilflos und orientierungslos rum und verzweifelt, weil Altersversorgungen wegbrechen. Im Anschluß erzählt Hoffmann, die Sparer seien die Gewinner der Rettungsaktionen... Besonders peinlich ist die ratlose Empfehlung, man möge sich um die Altersvorsorge zu kümmern. Es wird nach wie vor die Idiotie bedient, man könne "Werte aufbewahren", also die klassische Kapitalakkumulation, die am Ende allein nicht funktioniert. |
17:50 |
Hickel nennt zwei Gewinner: a) den Staat, der sich billig Geld leihen kann, und b) die deutsche Exportwirtschaft. Weil der Euro gesunken ist. Hier möchte ich Hickel ergänzen. Normalerweise müsste jeder Deutsche einmal wöchtentlich auf Knien zur Akropolis rutschen und allen dort rumlaufenden Griechen die Füße küssen, weil die mit ihrer niedrigen Produktivität die deutsche Exportwirtschaft retten!!!! Die Südländer halten nämlich den Euro unten, sonst wäre der deutsche Export ins Nicht-Euro-Ausland längst pleite. Und gleichzeitig kaufen die Südländer auch noch unsere Produkte. Sie bleiben die Leute aus der Eurozone unsere Kunden - und retten uns die Nicht-Euro-Kundschaft. Was wäre Deutschland ohne den Euro und die Nibelungentreue der Eurozone zu Deutschland! |
18:48 |
Und jetzt wird es ganz wichtig. Hickel erklärt, warum die derzeitgen Versuche zur Stärkung der Kreditnachfrage nicht inflationstreibend sind. Und das ist wesentlich. Das ist nämlich genau der Grund, warum das alles verpufft. Und er wird bei Minute 19:00 hart von Schönenborn abgebrochen. Dabei sind wir hier beim Kernpunkt der ganzen Debatte. |
19:16 |
Sparer haben ein Problem, Schuldner seien Profiteure, Wefers und Hoffmann labern und beschweren sich über sinkendes Kreditvolumen. Wenigstens greift Hickel die hohen Dispos an. Was Schönenborn bei 21:00 nutzt, um Hickel abzuwürgen. |
21:99 |
Krumrey erzählt wohlfeiles zu Krediten und spekuliert lustig über Zinsentwicklungen. |
23:16 |
Und jetzt kommt der Show Down des Lügens. Schönenborn erzählt, daß wir ein Volk von Sparern seien, ob sich da etwas ändern würde. Hoffman fürchtet, es müsse sich etwas ändern. Sie erzählt, daß der klare Gewinner der gegenwärtigen Situation der Aktienmarkt sei, die Verlierer seien die Sparer. Welch unsägliche Neuigkeit. Denn genau das war die ganzen letzten Jahrzehnte gewollt, darum hat man auch die Generationenrente kaputtgeredet und auf kapitalgedeckte Komponenten gesetzt: Das Ziel der ganzen Übung war (und ist!), die Rendite von Finazvermögen über der Rendige der Realvermögen zu halten. Wie hat es unlängst jemand im privaten Gespräch so treffend ausgedrückt: Die obere Mittelschicht, Freiberufler, Lehrer, Leute, die sich Kapitalanlagen leisten konnten, haben die untere Mittelschicht und die Unterschicht systematisch ausgebeutet, indem sie die kapitalgedeckte erodiert und die Renditen der Realvermögen in die Renditen auf Finanzvermögen umgeleitet haben. Das fassungslose Entsetzen, das hier gespielt wird, ist unsagbar verlogen und peinlich. Und natürlich empfiehlt Hoffmann Investitionen in DAX Unternehmen - und hofft, daß die Notenbank es "irgendwie" richtet, lieber Leser, zum Mitmeißeln: Die Notenbank KANN da nichts richten! Da helfen auch keine hohen Leitzinsen! Unser Kapitalismus zielt auf Renditem von Finanzvermögen, und wenn Unternehmen heute Geld haben wollen, das passiert schon seit Jahren, dann gehen die Dinger halt an die Börse und geben Aktien aus, die Hoffmann-verblödeten Leute sind ja so bescheuert, die Dinger zu kaufen, und kommen natürlich nicht auf die Idee, bei einer Bank Kredite aufzunehmen. Daß sich dabei unsere obere Mittelschicht ins eigene Fleisch schneidet, weil natürlich auch Aktienrendigen nicht vom Lieben Gott kommen sondern letztlich eine reine Börsenillusion sind, die aus einer oft eher verwegenen Bewertung von Aktiva resultiert, realisieren die Hoffmanns, Krumreys und Wefers vermutlich erst dann, wenn sie nicht mehr im Berufsleben stehen und ihre ganzen tollen Aktien verkaufem wollen: Dann will diesen Schrott vermutlich kein Mensch mehr und die ganze Blase platzt wie eine Seifenblase, die auf eine Nadel trifft. |
24:43 |
Gerade hat Schönenborn festgestellt, wir hätten da eine ungerechte Entwicklung (von der er natürlich profitiert), Hoffmann hat ihm recht gegeben (und hofft immer noch, davon zu profitieren) kommt endlich Hickel zu Wort. Hickel unterstreicht, daß Sparer kein Anrecht auf hohe Zinsen haben. Wobei ich ihm in der juristischen Wertung zustimme - über die moralische Einordnung müssen wir uns unterhalten. Nur ist doch die Frage, ob Banken überhaupt etwas an dieser Situation ändern können. Hickel spricht von einer Bitteren Lehre. |
25:33 |
Hoffmann quatscht von statistischen Untersuchungen, die zeigen, daß man mit Aktien mehr Rendite macht als mit Sparen The stock market works as designed. Die ganze Vermögensumverteilung ist seit Jahrzehnten gewollt, und sie ist am Ende, zumal mehr und mehr Unternehmen dem "Gott des Eigenkapital" huldigen und eben keine Kredite mehr kaufen sondern Aktien unters Volk schmeißen, auch von den Banken allein nicht mehr zu verhindern. Daß wir da gleich die nächste Krise kriegen, nach der Bankenkrise wird die Krise der Vermögensblasen kommen und es werden Fonds-Gesellschaften, Vermögensverwaltungen und all die ganzen als "Schattenbanken" beschriebenen Sachverhalte platzen, scheint den Leuten immer noch nicht klar zu sein. Was wir da erleben, und da die Bankenkrise lange vorbei ist, i.d.S. daß sie im gegenwärtigen Theater gar keine Rolle mehr spielt, das Hase und Igel Spiel ist längst daran vorbeigezogen, ist die Selbstauflösung des Kapitalismus. |
Einige interessante Links:
- Thomas Konicz,"Gescheiterte Staaten: Leben im Zusammenbruch"
- Eric Hobsbawm,"Es wird Blut fließen, viel Blut"
- Robert Kurz, "Schwarzbuch Kapitalismus"