Andreas Popp - tiefbraune Propaganda im Gewand wirtschaftlicher Panikmache

In den letzten Jahren treibt ein gewisser Andreas Popp in vielfältiger Weise sein Unwesen. Er bezeichnet sich als "Dozent für Makroökonomie" - wobei er sich darüber ausschweigt, mit welcher Rechtfertigung er das tut, der Begriff "Dozent für Makroökonomie" ist rechtlich nicht geschützt, aber Popp tut so, als wäre er "Wissenschaftler" und würde "wissenschaftlich" argumentieren. Und produziert am Ende Neonazipropaganda.

Popp hat es dabei auch zu einem Eintrag bei Psiram gebracht.

Es wäre dabei ganz grundsätzlich mal interessant, über die ganzen Nazis zu berichten, die uns mit "Systemkrisen", "Monetativen", "Freigeld" und allem möglichen Gewäsch im Grunde ein zentralistisches Geldsystem verpassen wollen, nur echt mit Bart und Pickelhaube.

Lassen wir Popp mal selber sprechen. Ab etwa Sekunde 30 kommt: “Willst du die Deutschen reinwaschen? Nein, aber ich will den Dreck ein bißchen gleichmäßiger verteilen, das ist ein großer Unterschied.”

Ich weiß, daß der Text hier etwas bricht, aber ich habe das Video eben ziemlich abrupt reingehämmert, als man mich darauf hingewiesen hat. Also ich fasse es nicht. Selbst die AfD hat hier in Stuttgart wegen Äußeringen von Wolfgang Gedeon richtig Ärger, das geht in genau dieselbe Richtung. Popp verbreitet da zutiefst revisionistisches und geschichtsklitterisches Gefasel!

Genau darum geht es doch in der ganzen "Problematik". "Problem" darf man ja nicht mehr sagen, ich sage offen, daß mich dieses "Stelzsprech" nervt, wir wohnen in Räumlichkeiten, Anwälte haben eine Mandantschzaft, Deutschland entwickelt sich zu einem Land von Srachheilschülern. Es scheint, daß die Menschen, vor allem in Deutschland, nur mit einem kaisertreuen, gottesfürchtigen und von der monetativen Staatsgewalt ausgehenden Zentralgeld umgehen können - und vor allem wollen.

Der Deutsche braucht halt seine Obrigkeit, von der er sich kommandieren lassen will.

Besonders infam wird das ganze dann, wenn Leute wie Popp & Co. hier die Juden zu heimlichen Weltherrschen hochstilisieren - und damit nahtlos Adolf Hitler durch "die Juden" ersetzen und das Schimpfen auf die Juden in Wirklichkeit ein Ruf nach Hitler ist.

Und es wird Zeit, das einmal in dieser Deutlichkeit zu formulieren.

Staatsentschuldung nach Popp

Die Vorstellungen von Andreas Popp zur "Staatsentschuldung" sind derart vollständig abstrus, daß ich sie hier zumindest kurz andiskutieren möchte. Der von Popp als Vorbild genommene Gottfried Feder ist nach Wikipedia studierter Ingenieur, Popp selber macht in seinem Lebenslauf keine Angaben zu einer wie auch immer gearteten Ausbildung, offenbar haben aber weder Feder noch Popp je ein Lehrbuch über Rechnungswesem oder sonstige einschläigige Literatur zur Hand gehabt, anders ist der hier folgende Schrott nicht zu erklären.

Popp spricht in seinem Pamphlet von einem “Ist-Zustand” und einem “Ziel-Zustand”. Der Ist-Zustand ist dabei natürlich, wie sollte es bei echten deutschen Mannen auch anders sein, die wahre Wurzel allen Übels, das “verzinste Geldsystem”. Dieses produziere eine “Umverteilungsmechanismus von Fleißig nach Reich”, dies geschieht durch “leistubgsloses” Einkommen und leistuhgslose Kapitalzufluß.

Das ist natürlich alles schon mal gesagt worden, freilich nicht, wie bei Popp, in altem Sanskrit sodern auf Deutsch, es gibt davon sogar eine Filmaufnahme:

Im übrigen entlarvt sich Andreas Popp mit seinem Gestammel auch als Creutzianer allerreinsten Wassers.

In seiner Schrift Plan B schlägt Popp einen Weg zur "Staatsentschuldung" vor, bei dem er sich ausgerechnet auf Gottfried Feder bezieht.

Gehen wir diesen Höhepunkt populärökonomischer Kurzprosa doch einmal in Auszügen durch. So schreibt Popp auf Seite 17 seines epochalen Opus, wobei wenige Zeilen Später Gottfried Feder als Gewährsmann angegeben wird:

Diese Methode einer sauber kontrollierten Staatsentschuldung, die die Menschen entschuldet, aber nicht enteignet, besteht darin, Staatsanleihen unter Aufhebung der Zinspflicht in gesetzliche Zahlungsmittel zu konvertieren. Anders ausgedrückt: Jemand der seine Ersparnisse heute in Staatsanleihen investiert hat, geht im Gegensatz zum unkontrollierten Staatsbankrott nicht leer aus, sondern erhält durch diese Umwandlung ein Guthaben in gleicher Höhe. Oder ganz anders ausgedrückt: Das Geld im Gegenwert der Staatsanleihe wird auf diese Weise erzeugt.

Darf ich an dieser Stelle darauf verweisen, was ein Wechsel ist, das im Artikel gezeigte Beispiel für einen Wechsel habe ich mal hier in den Text reinkopiert:

Dem aufmerksamen Leser wird der Text: "zahlen Sie am" auf dem Formular nicht entgangen sein. Der Wechsel hat also ein Fälligkeitsdatum. Dies gilt nicht nur für Wechsel, jeder Aktivposten in einer Bilanz hat eine Fälligkeit.

Popp/Feder wollen nun einfach Forderungen unabhängig von ihrer Fälligkeit eintreiben, obwohl das geforderte Geld noch gar nicht vorhanden ist. Das ist, als wollte mein Vermieter die Miete für einen Monat in der fernen Zukunft (also nicht den laufenden) eintreiben. Das geht nicht. Die Miete für meine Wohnung wird zum Monatsanfang fällig. Aber für den anfangenden Monat. Nicht für die nächsten 6 Monate.

Offenbar haben Popp/Feder noch nie etwas vom Wirtschaftskreislauf bzw. Geldkreislauf gehört, sondern leben in der etwas drolligen Vorstellung, alles Geld der Welt existiere von vor Anbeginn der Welt bis nach dem Ende aller Zeiten. Daß da Geld umläuft, ein wiederkehrender Betrag möglicherweise sogar immer mit demselben Geldschein bezahlt wird, ist den beiden nicht klar.

Ich kann es auch noch anders formulieren: Wenn ich in die Bilanz einer Notenbank schaue, finde ich angekaufte Staatsanleihen dort bei den Aktiva. Ausgereichtes Bargeld finde ich bei den Passiva.

Popp möchte mal eben Beträge von der Aktivseite einer Bilanz auf die Passivseite schieben - das geht nicht.

Nach einigem Geschwafel über Inflationäre Folgen ergießt sich Popps Intellekt gleich noch einmal:

Es bleibt zu erwähnen, dass nicht die gesamte Staatsverschuldung auf diese Weise in Guthaben konvertiert wird, sondern lediglich der Anteil, dem tatsächlich Spargelder gegenüberstehen. Staatsschulden die allein aus der Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken resultieren, waren ohnehin nie für eine Rückzahlung vorgesehen, sondern dienten von Anfang an nur dazu, den Steuerzahlern das Geld für die Zinsen aus den Taschen zu ziehen. Dieser Teil der Staatsverschuldung, dem keinerlei reale Grundlage gegenübersteht, kann ohne Auswirkungen auf Menschen und Realwirtschaft ersatzlos annulliert werden.

Sorry, wenn ich einen Wechsel verkaufe, im Fall einer Staatsanleihe, ist das eine Inhaberschuldverschreibung, gehe ich damit eine Zahlungsverpflichtung ein, und die muß ich natürlich bedienen. Daß hier Kredite "nicht zur Rückzahlung vorgesehen seien", sind feuchte Träume von Popp/Feder. Sonst nichts.

Linkliste, noch unsortiert.

In den ersten drei Minuten schildert Popp die Grausamkeit in Slums. Und er bringt den Gedanken, daß Wohlstand gleichmäßig verteilt sein sollte. Und er begründet das mit Überlebensangst und zu sozialen Spannungen.

So bei 5:21 stellt er fest, daß manche schnell reich werden, andere bleiben ewig arm. Und er folgert, es gebe eine Systemproblematik. Spannend wird, worin die besteht.

6:06: Wer die Wahrheit sagt ist ein Ketzer.

Und jetzt kommt das Problem: Der Zins. Es sei die Ursache für die Umverteilung von arm auf reich.

6:41 "Wenn jemand Geld verdient ohne Arbeit".. Das ist im Grunde der Unsinn von Gottfried Feder. Was mich daran stört, sind zwei Dinge.

  1. Wenn ich Geld als Vergütung von Arbeit sehe, muß ich erstmal Einigkeit haben, was Arbeit ist. Und für Popp, Feder & Co. ist Arbeit nur das, wobei man Gummistiefel trägt - und diese braunfaschistische Proletenarroganz, um das mal beim Namen zu nennen, geht mir auf die Nerven.
  2. Zinsen, wie sie von den Banken erhoben werden, sind keine Bezahlung für "nichts", sie haben im Einzelfall ihre Rechtfertigung, und dies wird in den Bilanzen auch ausgewiesen. Popp & Co. kritisieren hier etwas, das sie offenbar gar nicht verstanden haben.