Das Bandbreitenmodell

Einschätzung

Ich gebe zu, ich tue mich etwas schwer damit, zu verstehen, worauf die Urheber des Bandbreitenmodells überhaupt hinaus wollen. Die Darstellung liest sich, freundlich ausgedrückt, doch ziemlich unübersichtlich. Und wenn ich die Seite heute, 19. Juli 2016, nach längerer Zeit mal wieder ansehe, stelle ich fest, daß das Durcheinander auf de Seite nicht besser geworden ist.

Freilich findet sich mit etwas Suche ein Beitrag in der ZEIT, in dem Jörg Gastmann Untergrenzen für Einkommen fordert, das bezieht sich später auch auf die so genannten Abwesenden Arbeitnehmer, und das zeigt ziemlich deutlich, daß hinter diesem Modell ein Modell eines Bedingungslosen Grundeinkommens steckt. Wenngleich wohl nicht nur, wenn ich mir die Kurzversion anschaue, dann wird im Bandbreitenmodell ein bereits existierender Gedanke aufgegriffen: Die Umsatzsteuer, die im Bandbreitenmodell verwendet wird, spielt praktisch die Rolle einer Wertschöpfungsabgabe, gelegentlich auch "Maschinensteuer" genannt: Wenn ich einmal annehme, daß die Bruttoverkaufspreise gleichartiger Produkte am Markt etwa gleich sind, egal ob sie mit viel oder wenig Personal erzeugt wurden, muß im Bandbreitenmodell ein Produzent mit wenig Personalanteil viel "Maschinensteuer" zahlen, ein Produzent mit viel Personal zahlt wenig bzw. gar keine Maschinensteuer.

Tatsächlich ist das auch der wesentliche Inhalt der Seite zum Bandbreitenmodell: Das Ding liest sich wie ein ziemlich unübersichtliches Geschmisch aus

Es ist also hier so ziemlich alles durcheinandergerüht, was am “geld- und wirtschaftssystemkritischen Stammtisch” Rang und Nahmen hat, je wirrer umso besser. Hauptsache, man erzählt viel Blödsinn durcheinander, dann fällt es nicht so auf, und irgendwas richtiges ist vielleicht doch dabei.

Gemeinsam ist wenigstens dem Freigeld und dem Bedingungslosen Grundeinkommen, daß sie keinben Mechanismus zur Preisbildung kennen und die Preisbildung jedenfalls nicht nach dem Gleichgewichtsmodell funktioniert, das das grundlegende Moell in der Marktwirtschaft ist. Wir haben bei all diesen Modellen zwei gemeinsame Grundgedanken.

  1. Die Preisbildung funktioniert planwirtschaftlich,
  2. Geld wird durch den Staat in Umlauf gebracht.

Dies ist also grundsätzlich das Wirtschaftssystem der DDR, das hier wiederbelebt wird.

Ob man in ein Modell mit Wertschöpfungsabgabe ein Preisbildung reinkriegt, habe ich noch nicht durchdacht.

Die Wertschöpfungsabgabe, auch Maschinen- oder Robotersteuer genannt, ist durchaus nicht unumstritten.

Das fundamentale Problem der Roboter- oder Maschinensteuer ist, daß sie zwar das Steuereinkommen ds Staates erhöht, der Gedanke ist durchaus hilfreich, daß sie aber das Einkommen der Beschäftigten nicht steigert. Hier muß ein anderes Modell gefunden werden.

Auch stelle ich dem spontan Flassbecks Ansatz, daß die Löhne der Produktivität folgen müssen, gegenüber. Bei Flassbeck steigen die Löhne, wenn die Produktivität steigt. Führe ich eine Maschinensteuer ein, erhöht sich der Anteil derselben am Verkaufspreis einer Ware, wenn die Produktivität steigt. Die Arbeitslöhne würden möglicherweise gleich bleiben. Im Flassbeck Ansatz erhöht ein Produzent seine Produktivität zum Vorteil seiner Mitarbeiter und auch zum eigenen Vorteil. Beim Ansatz einer Wertschöpfungsabgabe erhöht ein Produzent seine Produktivität zum gesellschaftlichen Vorteil - also im Gegensatz zu dem, was Adam Smith gesagt hat, daß ein Wirtschaftssubjekt zum eigenen Vorteil handelt.

Ich kann mich nach dem gesagten sehr gut in der Argumentation wiederfinden, daß eine Wertschöpfungsabgabe im Kern eine Steigerung der Produktivität eher hemmt als befördert. Und damit dem Ende der Arbeit nach Jeremy Rifkin eher im Wege steht als nützt.

Eine Wertschöpfungsabgabe müsste, damit sie gesellschaftlich nützt, unmittelbar, etwa über eine negative Einkommenssteuer, an die Beschäftigten weitergereicht werden. Oder, einfacher, man würde die Beschäftigten gemäß der erreichten Produktivität entlohnen. Dann würde die erreichte Wertschöpfung auch in den Konsum fließen - und gleichzeiig auch die realwirtschfatliche Inflation ankurbeln, die wir so dringend brauchen.

Auch geht es nicht darum, daß Unternbehmer durch den Einsatz von Robotern einseitig ihren Unternehmerlohn steigern (etwa, indem sie das Ergebnis des Unternehmens mit weniger Arbeitern darstellen können) und damit die Produktivitätssteigerung einseitig den Unternehmern zugute kommt, sondern der Einsatz von Maschinen und die Produktivitätssteigerung muß auch den Haushalten zugute kommen. Und sofern dies gewährleistet ist, werden sich auch Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände nicht gegen Roboter sperren.

Die einfachste Variante wäre daher, daß Unternehmen bei Einsatz von Maschinen die Produktivität erhöhen und, gemäß “Flassbecks goldener Regel” die Löhne um “Produktivität + Zielinflationsrate” anheben, dann haben alle was davon, die Unternehmer über den Unternehmerlohn (der gerne nach der goldenen Regel steigt), die Beschäftigten und auch die Steuereinnahmen würden sich verbessern.

Auch müssen wir immer die elementare Dreierproportionalität beachten. Drei Dinge müssen immer im Gleichklang (und zwar mit Zielinflatonsrate) steigen: Erstens die Preise für Investitionsgüter, zweitens die Preise für Konsumgüter, drittens (und Flaßbecks goldene Regel stellt genau das sicher) die Löhne. Eine reine Maschinensteuer würde zwar die Preise für Konsumgüter in die Höhe treiben - aber nicht die Löhne. Die Dreierproportionalität wäre verletzt.

Einige Anmerkungen zur Seite Bandbreitenmodell

Unabhängig von meiner inhaltlichen Einschätzung des Bandbreitenmodells möchte ich hier doch einige Bemerkungen zur Webseite darüber los werden.

Gleich zu Anfang wird von einem "Alternativen Wirtschaftsmodell" gesprochen - man gönnt sich ja sonst nichts. Aber schließlich kann man nur so die "MEGA-Probleme" (so heißt es auf der Einstiegsseite) unserer Gesellschaft lösen. Offen gesagt hat das schon was religiöses. Es drückt ein bemerkenswertes Sendungs- und Erwähltheitsbewußtsein der Autoren und einen deutlichen Mangel an Selbstreflexion aus.

Im Abschnitt Vision geht es denn auch durchaus bescheiden und demütig weiter. Man redet da vom "BWL-VWL-Paradoxon". Meine Erfahrung ist: Wenn einem Ökonomen endgültig die Argumente ausgehen, kommt regelmäßig: "Du redest von Betriebswirtschaft, du mußt das aber volkswirtschaftlich sehen". Es ist keine Frage, daß Betriebs- und Volkswirte unterschiedliche Schwerpunkte setzen, dies auch tun müssen, aber dennoch müssen beide mit Arbeit zurechtkommen, mit Produktion, mit Geld, mit Rechnungswesen etc., d.h. dem trennenden steht doch etliches an verbindendem gegenüber.

Geht man dann das Inhaltsverzeichnis der Seite durch, stößt man auf etliche Abschnitte mit höchst interessanten Aperçus. Das liest sich teilweise recht kurzweilig, ist inhaltlich oft aber nicht überzeugend.

Ich habe hier mal einige Stilblüten aus den Abschnitt über Schuldgeld herausgegriffen.

Abschnitt 1:

Fehler 1: Es heißt im Text: ...erklärt der Geschäftsmann schließlich, daß das Kredit- und Zinssystem sehr wohl funktionieren könne, wenn die Bank die Zinserträge wieder in die Wirtschaft zurückfließen lassen würde.."

Offenbar haben die Autoren des Bandbreitenmodells den eigentlichen Fehler im Film über den Goldschmied Fabian nicht verstanden. Obwohl sie sogar auf diesen Film veweisen. Das Problem bei Zinsen ist nicht, daß sie zwingend in die Wirtschaft zurückfließen müssen, das Problem bei Zinsen ist, daß Zinsen gar nicht das Problem sind, ich habe das hier erläutert.

Forderungen werden endlich durch Waren oder Dienstleistungen bedient. Und diese Elementareinsicht, daß Geld bzw. eine geldwerte Forderung endlich eine Forderung nach Waren oder Dienstleistungen sind, die ist bei vielen Menschen noch gar nicht angekommen.


Wichiger noch ist aber die Einsicht in den zentralen Fehler unserer “Geldschöpfungskritiker”.

Gemeinsam ist ihnen der Denkfehler, irgend eine Bank würde Geld wie eine Sache herstellen und gegen Zinsen vermieten. Diese kann dann eine Nichtbank natürlich nicht bezahlen, weil sie dazu Geöd bräuchte - das kann sie aber nicht herstellen.

Daß Geld, wie Zinsen, ein buchhalterischer Sachverhalt sind, wird bestritten oder ignoriert.

Und natürlich auch mal glatt gelogen, wenn gesagt wird, Zinsen würden nicht in die Wirtschaft zurückfließen. Diese Aussage ist natürlich sachlich falsch: Eine Bank, die Zinseinkünfte erwirtschaftet, teilt diese natürlich auf und reicht einen Teil davon, vermutlich sogar den grö8ten Teil, selbstverständlich über Guthabenzinsen oder als Erträge von Schuldverschreibungen an ihre Kapitalgeber weiter.

Abschnitt 2:

Fehler 1: Eine Bank würde ihr Geld bis auf die freie Liquiditätsrserve "per Computer schöpfen".

Eine Geschäftsbank "schöpft" gar nichts. Geld ist, einem älteren Glossar der Bundesbank folgend, die Verbindlichkeit einer Bank gegenüber einer Nichtbank.

Wenn eine Nichtbank Geld benötigt, und nur so herum wird ein Schuh draus, verkauft die Nichtbank Aktiva an eine Bank, die Bank bucht dies als Bilanzverlängerung und auf der Passivseite der Bank entsteht die angestrebte Verbindlichkeit.

Durch den Verkauf von Aktiva an eine Bank können Sichteinlagen etstehen. Geschäftsbanken sind verpflichtet, bei der Zentralbank Einlagen in Höhe eines Mindestreservesatzes bei der Zentralbank zu unterhalten. Selbstverständlich dürfen die Einlagen darüber hinaus gehen, derartige Einlagen heißen "freie Liquiditätsreserve", diesen Begriff haben die Autoren des Bandbreitenmodells nicht verstanden.

Es kommt hier wieder die verbreitete Sicht durch, die Zentralbank würde "Geld erfinden", Geschäftsbanken dürften dieses Geld dann "vermehren". Beides ist völliger Blödsinn.

Der Unsinn wiederholt sich in

Fehler 2: Die Zentralbank könnte Geld aus Luft schöpfen. Wörtlich heißt es: Der Buchungssatz lautet "Luft an Geldabfluss."

Das Handwerk hat bekanntlich goldenen Boden, das gilt besonders für das Handerk des Flaschners. Aber daß man mit einem Pümpel Geld herstellen kann, wäre nun doch eine völlig neue Einsicht.

Und auch bei der Bundesbank entsteht Geld durch Kreditaufnahme, also durch eine Bilanzverlängerung. Dies kann in verschiedener Weise geschehen, etwa durch

Daß die Autoren nun auch noch einen Aufsatz der Süddeutschen Zeitung als Beleg für ihren Schwachsinn anführen können, spricht nicht eben für die Qualität dieses Blattes. Tatsächlich begeht der Autor einen schweren Denkfehler:

Markus Zydra verwechselt das Drucken von Banknoten mit dem Drucken von Geld.

Eine Banknote ist eine Inhaberschulverschreibung, sie wird erst dann zu Geld, wenn eine Bank sie in Umlauf bringt. Und das geschieht dadurch, daß ein Aktivposten an die Bank verkauft wird, diese den Ankauf als Bilanzverlängerung verbucht und auf der Passivseite dokumentiert, etwa durch die Ausgabe von Banknoten.

Und natürlich führt die EZB eine Bilanz, die Bilanzen sind hier veröffentlicht,

Fehler 3: Die Autoren schreiben: "Nun behaupten Manche jedoch (siehe oben), sämtliches Geld würde weltweit ausschließlich durch Kredite entstehen. Geld könne man also unter keinen Umständen erwirtschaften."

Ich mach's kurz: In meinem Text zum Zins schreibe ich wörtlich: "Die Geldmenge vergrößert sich in unserem Wirtschaftssystem ganz genau an einer einzigen Stelle, nämlich dort, wo ein Leister oder Lieferer eine Bilanzverlängerung "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -> Umsatzerträge" bucht - und ganz genau nirgendwo anders. Wenn ich hier gedanklich ein Passivkonto "Verfügbare Arbeitskraft" einführte, auch das ist nicht endlos, könnte ich statt einer Mehrung des Aktivpostens "Forderungen aus LL" auch eine Minderung des Passivpostens "Verfügbare Arbeitsfkraft" einsetzen."

Fehler 4: Die Autoren schreiben ferner: "Es wird argumentiert (siehe oben), daß auch Zentralbanken Geld nur in Umlauf bringen können, indem sie es als Forderung verbuchen, die jemand anders als Schuld/Verbindlichkeit verbuchen muss. Dieser jemand seien die Geschäftsbanken."

Bargeld wird ausschließlich von der Zentralbank ausgegeben und über die Geschäftsbanken in Unmlauf gebracht. Um an Bargeld zu gelangen, verkaufen Geschäftsbanken Aktiva an die Zentralbank. Dies kann z.B. durch Kreditaufnahme geschehen. Zentralbanken verbuchen Bargeld nicht als Forderung sondern, wie man in der EZB Bilanz nachlesen kann, als Verbindlichkeit, der Bargeldumlauf der EZB wird als Passivkonto ausgewiesen. (Das muß schwer zu verstehen sein, mir hat das jemand gesagt, der gelernter Bankkaufmann ist. Und sagte mir, daß er es nie verstanden hätte.)

Nichtbanken erhalten Bargeld im Regelfall von Geschäftsbanken, indem sie sich Sichteinlagen auszahlen lassen.

Abschnitt 4:

Fehler:

Die Autoren versuchen, mit dem folgenden Satz das ganze "Schuldgeldsystem" in Frage zu stellen: “Auf die Frage nach dem "zwangsläufigen Mechanismus", durch den ohne Schulden kein Gewinn möglich sein soll, gibt es zuweilen die Antwort, daß "irgendwer im Rest der Welt Schulden aufnehmen muß, um unsere Profite zu finanzieren". Warum das zwangsläufig und ausnahmslos immer und auch immer in gleicher Höhe so sein soll, konnte bisher niemand erklären, aber man könne es angeblich an Gesamt-Geldstatistiken ablesen. Warum das nicht stimmt, zeigt der Punkt 6 "manipulierte Statistiken und fehlende Daten".”

Die Grundidee der "Deckung" unseres Geldes ist die Quantitätsgleichung. Daß die umlaufende Geldmenge der umlaufenden Gütermenge entspricht, wird genau dadurch sichergestellt, daß Geld in Bankbilanzen durch Bilanzverlängerung entsteht, es werden durch Nichtbanken Aktiva an Banken verkauft und dadurch Geld in angenesseber Höhe erzeugt.

Wer also Geld haben möchte, verkauft Aktiva (beleiht also z.B. verfügbares Kapital) und kann dieses investieren. Ein Bäcker kann z.B.&nspb;sein Haus beleihen um mit dem Geld, daß er von der Bank bekommt, Mehl, Salz, Hefe, Wasser etc. einzukaufen, um überhapt erst einmal Gebäcke herstellen zu können, die er mit Gewinn verkauft.

Im Finanzchinesisch zieht er (formal und in Langschrift) dazu einen Eigenwechsel, den er in der eigenen Bilanz als Bilanzverlängerung verbucht ("Forderung an mich selbst -> Verbindlicheit an mich selbst"). Der Eigenwechsel steht dann als Aktivum zur Verfügung und kann an die (kreditgewährende) Bank verkauft werden.

Fehler:

Die Autoren schreiben: “Eine Ausnahme für nicht erwirtschaftetes bzw. schuldfreies Geld ist Startkapital.”

Dieser Fehler ist schon fast entschuldbar, weil heute rauf und runter die Äquivalenz "Geld = Schuld" gepredigt wird. Daß liquides Geld im Sinne von Bargeld, Sichteinlagen in gleicher Weise als Aktiva in einer Bilanz auftauchen wie Sachanlagevermögen ist Menschen ohne kaufmännische Kenntnisse oft nicht bewußt. Es ist aber so.

Und ob das "Startkapital" einer Firma in Form von Bargeld, Sichteinlagen oder Vermögenswerten dargestellt wird, ist völlig egal. Bei Gründung einer Firma ist das "Startkapital" einfach ein Posten auf der Passivseite der Eröffnungsbilanz. Welche Aktiva diesem Posten gegenüberstehen, ist belanglos. Was die Attribute "nicht erwirtschaftet" oder "schuldfrei" sein soll, ist den Autoren so unklar wie mir.

Fehler:

De Autoren schreiben: “Bei der Einführung der D-Mark 1948 erhielt jeder Bürger ein Startkapital von 60 D-Mark ("Kopfgeld") und jedes Unternehmen ein Startkapital von 60 D-Mark pro Angestelltem ("Geschäftsbetrag"). Wie üblich lautete der Buchungssatz der Zentralbank: "Luft an Geldabfluss", und selbstverständlich kann auch dieses geschenkte Geld kein Schuldgeld gewesen sein, weil niemand dafür Schulden aufnahm.”

Die D-Mark war weder "geschenkt" noch "Startkapital". Hier haben die Autoren den Wikipedia Artikel zur Währungsreform nicht gelesen oder nicht verstanden.

Die D-Mark enstand als Nachfolger der Reichsmark, diese war zum Zeitpunkt der Währungsreform in Deutschland in Umlauf. Es existierte also ein bestehender Wirtschaftskreislauf mit umlaufenden Gütern und umlaufendem Geld. Insbesondere gab es ein bestehendes Preisgefüge.

Die Unsicherheit bestand darin, daß die Öffa Wechsel und Mefo Wechsel, die die Reichsbank in ihren Aktiva hatte, geplatzt waren.

Die Zentralbankbilanz stimmte nicht mehr, es bestand ein Mißverhältnis zwischen umlaufender Geldmenge und umlaufender Gütermenge, es gab einen massiven Geldüberhang.

Man hat damals die umlaufende Geldmenge (in Reichsmark erfaßt, die Bürger mußten ihr Geld auf Konten einzahlen und anmelden.

Es wurde dann tatsächlich jeder natürlichen Person ein "Kopfgeld" in Höhe von 60,- DM und jedem Betrieb ein "Kopfgeld" in Höhe von 60,- DM pro Arbeitnehmer zur Verfügung gestellt - diese Erstausstattungen wurden bei der späteren Umstellung von Reichsmarkkonten angerechnet - sprich als bereits ausgezahlt verbucht - waren also in aller Regel kein Geschenk, sondern Vorgriffe auf Guthaben, die nach der Währungsumstellung zur Verfügung gestanden haben.

Im weiteren Verlauf der Umstellung wurden nach und nach Reichsmarkguthaben in D-Mark Guthaben umgestellt, so daß sich im Ergebnis ein Verhältnis von 10 RM zu 1 DM ergab, die Bankbilanzen wurden, zum Teil durch Verbuchen von Ausgleichsforderungen gegen die Öffentliche Hand bereinigt und ausgeglichen.

Ganz kurz gesagt: Man hat in einem bestehenden Wirtschaftskreislauf RM im Verhältnis 10 zu 1 gegen DM ausgetauscht, da das Preisgefüge nicht angetastet wurde, hat man schlicht die Geldmenge auf ein Zehntel vermindert und so den Geldüberhang bezoben. Das "Kopfgeld" war dabei letztlich eine a conto Zahlung im Vorgriff auf die Umstellung.

Abschnitt 5:

Fehler 1:

Die Autoren schreiben: "Sie lesen richtig: Die Bundesbank bilanziert und definiert Dinge als Geldvermögen, die definitiv kein Geld sind. Mit Anleihen, Aktien und Versicherungszertifikaten können Sie weder Ihre Miete noch ihre Lebensmittel zahlen. Versicherungen und Aktien sind kein Geld-, sondern Anlagevermögen"

Achwas.

Das ist die Grundlage des Tauschhandels, der die Grundlage unserer Marktwirtschaft, ja seit Adam Smith Grundlage unserer gesamten ökonomischen Theorie darstellt.

Fehler 2:

Es kommt noch dicker. Die Autoren werfen der Bundesbank Bilanzfälschug vor und schreiben: “Die Abbildung rechts stammt aus der Finanzierungsrechnung der Bundesbank. Hier offenbart sich ein weiterer Fehler der Bundesbank und der "Schuldgeld"-Anhänger: Wenn man schon Forderungen und Verbindlichkeiten bilanzieren will, dann muß die Bilanz auch komplett sein, also SÄMTLICHE Arten von Vermögen berücksichtigen. Es gibt keinen Grund, Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktienbmitzuzählen, Unternehmensbeteiligungen in Form von GmbH-Anteilen jedoch nicht - zumal die 850.000 GmbHs die mit Abstand verbreitetste Unternehmensform in Deutschland ist, gefolgt von KGs, OHG, GbRs u.a. Personengesellschaften. Bis auf 1 einzige Art der Unternehmensbeteiligung werden also alle anderen unterschlagen. Vollends ohne Aussagekraft ist eine Bilanz, die Verbindlichkeiten darstellt, wenn auf der anderen Seite der weitaus wichtigste Vermögenswert fehlt: Immobilien.“

Die "Abbildung rechts" habe ich mal rausgesucht. Es geht um dieses Bild hier.

vereinfachte_struktur_des_deutschen_finanzsystems

Die Quelle findet sich hier. Und dort fummelt man den Link auf das Originalbild raus.

Ich denke, ich konsultiere mal meinen Hausarzt, denn entweder bin ich blind oder ich habe Alzheimer - oder in diesem Bild steht wirklich nichts von einer Bilanz.

Und insbesondere in der Bilanz der Bundesbank haben auch nur die Aktiva und Passiva der Bundesbank aufzutauchen und nicht beliebig GmbHs, OHGs oder Vermögenswerte oder sonstwas.

Würde man das Schaubild einmal richtig lesen, dann stehen dort die drei Wirtschtssektoren Haushalte, Unternehmen (nämlich die, die nicht zum Bankensektor gehören) und Staat, sowie deren Forderungen und Verbindlichkeiten. Und dies ist, ähnlich einer Bilanz geordnet, aufgeilt: Links, wie Aktiva in einer Bilanz, steht das Geldvermögen, rechts, wie Passiva in einer Bilanz, stehen die Verbindlichkeiten, und daß in einer Liste, die nur die Geldvermögen aufzählt, Sachanlage- und Investitionsvermögen nicht aufgeführt sind, ist nicht weiter erstaunlich.

Liebe Autoren vom Bandbreitenmodell: Ich empfehle hier Willi und Dora.

Abschnitt 6:

Die Autoren machen den Abschnitt beeindruckend auf: “Man kann keine "Geld=Schuld"-These mit Statistiken begründen, wenn man das Vermögen, das den Krediten entgegen steht, nicht vollständig bilanziert.”

Fehler:

Die Autoren fragen: “Wofür nimmt man Kredite auf? Z.B. für ein Auto. Wo sind die Autos, die ja als Sicherheit für solche Kredite fungieren? Nicht in der Geldbilanz. Wo sind Vermögenswerte wie Kunstgegenstände, Schmuck, Antiquitäten, Einrichtungsgegenstände, etc? Auch nicht in der Geldbilanz. Wo sind die 850.000 GmbHs, die GmbH & Co. KGs, OHGs und alle anderen 3,2 Mio. Unternehmen in Deutschland? Warum enthält die Geldbilanz nur den Wert von 12.500 Aktiengesellschaften - bei denen niemand (auch nicht die Bundesbank) eine Ahnung hat, welchen In- und Ausländern welche Anteile gehören?”

Rein formal möchten die Autoren lernen, zwischen Realkrediten, die mit Vermögenswerten besichert werden, und Personalkrediten, die "auf Bonität" gewährt werden, zu unterscheiden. Dann möchten die Autoren aber vor allem erstmal Buchhaltung und Rechnungswesen lernen. Selbstverständlich tauchen Kredite bei Kreditinstituten in der Bilanz auf, und zwar als "Forderungen".

Sicherheiten für Realkredite sind in der Bilanz nicht dargestellt, aber natürlich dokumentiert, etwa bei einer Hypothek im Grundbuch beim Katasteramt.

Bei Vermögenswerten ist grundsätzlich zwischen eigenem Vermögen und Sondervermögen zu unterscheiden. Eigenes Vermögen erscheint in der Bilanz unter den Aktiva, Sondervermögen (etwa Fondsvermögen) gehört, etwa, dem Fonds und nicht der Bank - und ist folglich auch in den Büchern des Fonds aufgeführt und nicht in der Bilanz einer Bank, auch wenn diese den Fonds verwaltet./i>

Fehler:

Die Autoren hauen raus: “Und wo sind Immobilien als der mit Abstand größte Vermögenswert, der bei den größten Krediten als Sicherheit dient? Fehlt auch in derGeldbilanz.”

Wenn ich Immobilienwerte suche, sollte ich in die Bilanz desjenigen schauen, dem Immobilien gehören. Es gibt nicht "die Geldbilanz", in der alles Geld steht.

Offen gesagt vergeht mir hier langsam die Lust, was sich die Bandbreitenleute hier für einen Schwachsinn zusammenschreiben, ist derart gottverdammt dilettantisch, daß ich Schmerzensgeld fürs Lesen verlangen müsste.

Abschnitt 7

Die Ruhr.

Sie entspringt

Einer Quelle.

Wird getrunken.

Wird gepinkelt.

Wird getrunken.

Wird gepinkelt.

Wie oft?

Sie endet.

Im Meer.

Abschnitt 8: Aus Sicht der Bank ist das Geld eine Forderung, die abgeschrieben wird. https://www.bandbreitenmodell.de/kurzversion Unternehmen werden daher Menschen auf die Gehaltslisten setzen, die sie eigentlich überhaupt nicht benötigen - um sie von der Umsatzsteuer abzusetzen und dadurch ihre Produkte möglichst preisgünstig verkaufen zu können. https://www.bandbreitenmodell.de/ibu.htmlhttp://www.cashkurs.com/kategorie/wissen/beitrag/das-bandbreitenmodell-ein-gespraech-mit-joerg-gastmann-teil-3/